Grüne Verwaltung

Mit gutem Beispiel vorangehen: Klimagerechtes Handeln der Verwaltung und des Konzerns der Hansestadt Lüneburg

Verwaltung intern

Die Verwaltung geht mit gutem Beispiel voran und setzt verstärkt auf den Einsatz regenerativer Energien, treibt die eigene klimagerechte Mobilität voran, fördert den sparsamen Umgang mit Ressourcen und schafft ein Bewusstsein für die Klimarelevanz des Verwaltungshandelns. Um kontinuierlich besser zu werden, wird dies alles in Berichtsform festgehalten. Was genau bei der Verwaltung zu dem Thema schon passiert, erläutern die folgenden Abschnitte. Sie sind aber nur eine Auswahl.

100% zertifizierter Ökostrom

Die Hansestadt Lüneburg bezieht für die eigenen Liegenschaften bereits seit 2013 Ökostrom. Dass es sich dabei auch zu 100% um Strom aus erneuerbaren Energien handelt, darauf wird seitdem Wert gelegt. Dafür werden Herkunftsnachweise von den Stromlieferanten gefordert. Nach einem europaweiten Ausschreibungsverfahren fiel die Wahl im Februar 2021 erneut auf den Stromanbieter EVI Energieversorgung Hildesheim GmbH & Co.KG. Damit ist auch für die nächsten zwei Jahre die Versorgung der städtischen Liegenschaften mit Ökostrom gesichert. Machen Sie es für Ihren privaten Haushalt der Hansestadt nach!

Photovoltaik auf städtischen Gebäuden

Photovoltaik Solardach Wilhelm Raabe in Lüneburg
Solardach der Wilhelm-Raabe-Schule in Lüneburg (Quelle: Hansestadt Lüneburg)

Die Hansestadt Lüneburg baut die Nutzung des CO2-freien Stroms aus PV-Anlagen kontinuierlich aus. Da die roten Dächer der Innenstadt als Dachensemble unter Denkmalschutz stehen, sind die Anlagen meistens auf Dachflächen etwas außerhalb der Innenstadt installiert.

Bevorzugte Standorte sind dabei die Schulen, die einen relativ hohen Stromverbrauch haben. So betreiben das Johanneum und die Wilhelm-Raabe-Schule insgesamt neun schuleigene Anlagen. Sechs weitere Schuldächer sind an einen Betreiber verpachtet, der den klimafreundlichen Strom an die Stadt liefert. Weitere werden folgen, so dass bald alle geeigneten Dächer der städtischen Gebäude mit PV ausgerüstet sein werden. Im Februar 2020 ist die momentan größte Anlage auf dem Dach der modernisierten Sporthalle Kaltenmoor in Betrieb gegangen. Unter Idealbedingungen kann diese Anlage so viel Strom produzieren, wie 40 Zwei-Personen-Haushalte im Jahr benötigen.

Wärmeversorgung der städtischen Gebäude

Bei der Wärmeversorgung wird der Austausch von Öl- und Gasheizungen vorangetrieben. Dort wo ein Fernwärmenetz besteht, werden die jeweiligen Gebäude entsprechend angeschlossen (z.B. Schulzentrum Kreideberg, Johanneum in Kaltenmoor). Bei dem Neubau des Stadtteilhauses in Oedeme werden effiziente Wärmepumpen eingesetzt. Die Durchführung des hydraulischen Abgleichs wird mittlerweile standardmäßig durchgeführt.

Neubau und Sanierung städtischer Gebäude

Fahrradunterstand mit Gründach in Lüneburg
Fahrradunterstand mit Gründach in Lüneburg (Quelle: Hansestadt Lüneburg)

Bei der Planung städtischer Gebäude werden Klima- und Umweltauswirkungen grundsätzlich berücksichtigt. Im Zuge der Planung wird auch die Nutzung von Ausbaureserven in Gebäuden sowie Umnutzungsmöglichkeiten bei bestehenden Liegenschaften zur Verlängerung des Lebenszyklus eines Gebäudes untersucht. Beispielsweise wurde der Sporthallenkomplex in Kaltenmoor kernsaniert statt einem Neubau zu weichen. Außerdem wird der Anteil der „gebundenen grauen Energie“ sowie der Energiestandard eines Gebäudes betrachtet. Soweit möglich findet auch eine materialökologische Betrachtung der Baustoffe, insbesondere bezogen auf emissionsarme Baustoffe zur Förderung der Nutzergesundheit statt. Gleichzeitig wird großer Wert auf die Errichtung von Gründachflächen auf Flachdächern zur Schaffung von Lebensräume für Insekten sowie für klimagünstige Verdunstungsflächen gelegt.

Betrieb der städtischen Liegenschaften

Es werden kontinuierlich investive sowie nicht- und geringinvestive Maßnahmen zur Energieeinsparung und zur Optimierung des Ressourcenverbrauchs während der Betriebsphase durchgeführt. Beispielsweise werden nicht-energieeffiziente Haushaltsgeräte in Schulen, Kitas und weiteren Einrichtungen ausgetauscht, wassersparende Armaturen im Sanitärbereich eingebaut und die Beleuchtungstechnik auf energieeffiziente Beleuchtung in Schulen und Betreuungseinrichtungen umgestellt.

Klimaschonende Mobilität

Bei Dienstreisen werden die klimaschonenden Verkehrsträger (Bahn bzw. Bus) bevorzugt. Die durch dienstliche Fahrten mit PKW und dem Flugzeug verursachtenCO2-Emissionen werden über eine Zahlung an den Klimafonds ausgeglichen. Für Dienstfahrten werden derzeit in der Verwaltung fünf elektrische PKWs eingesetzt. Damit werden knapp 30% des Gesamtfuhrparks elektrisch betrieben (Tendenz steigend).

Elektro Auto Lüneburg Verwaltung
Elektroauto der Lüneburger Stadtverwaltung (Quelle: Hansestadt Lüneburg)
Hansestadt Lüneburg fährt elektromobil
Ladestation in Kaltenmoor (Quelle: Hansestadt Lüneburg)
Lastenrad in Lüneburg
Lüneburger Bedienstete beim Probefahren der Lastenräder
(Quelle: Hansestadt Lüneburg)

Beim turnusgemäßen Austausch bzw. der Neuanschaffung greift die aktuelle Beschaffungsrichtlinie.

Zudem besitzt die Stadt aktuell sechs Dienstfahrräder. Zwei stehen im Bereich Umwelt, zwei im Bereich Ordnung und zwei im Bereich Innere Verwaltung zur Verfügung. Die letzten beiden sind für die Mitarbeiter:innen ausleihbar wie andere Dienstfahrzeuge der Stadtverwaltung auch. Das Stadtarchiv nutzt bereits ein Lastenfahrrad zum Transport von Akten; die weitere Anschaffung von Lastenrädern für die Verwaltungsmitarbeiter:innen wird geplant.

JobRad: Seit Juni 2022 ermöglicht die Hansestadt Lüneburg als eine der ersten Städte in Niedersachsen ihren Tarifbeschäftigten das Dienstrad-Leasing. In Kooperation mit dem auf den Öffentlichen Dienst spezialisierten Dienstrad-Leasing-Anbieter RadimDienst haben die Beschäftigten die Möglichkeit, ein Fahrrad, E-Bike, Pedelec oder Lastenfahrrad sowohl für die Wege zur Arbeit als auch vollumfänglich in ihrer Freizeit zu nutzen – sogar im Urlaub. Ein umfangreiches Versicherungspaket sichert Sie dabei im In- und Ausland ab und sorgt für Mobilität, auch im Schadenfall. Zubehör, Satteltaschen, Anhänger oder ein zweiter Akku können mitgeleast werden.

Richtlinie zur nachhaltigen Beschaffung

Die Richtlinie der Hansestadt Lüneburg zur nachhaltigen Beschaffung gilt für alle städtischen Dienststellen und Einrichtungen der Hansestadt Lüneburg. Bei allen Beschaffungen sind im Rahmen der Bedarfsermittlung, der Planung, der Festlegung der Leistungsanforderungen und der Wertung von Angeboten nachhaltige Gesichtspunkte zu berücksichtigen:

  • geringer Ressourcenverbrauch
  • Abfallvermeidung
  • Klima- und Umweltfreundlichkeit
  • Sozialstandards

Die Dienststellen prüfen, ob die Neubeschaffung wirklich erforderlich ist oder ob die Weiterverwertung/-nutzung oder eine Reparatur die wirtschaftlichere und nachhaltigere Lösung darstellt (Lebenszyklusanalyse). Die Dienststellen informieren sich im Vorfeld über auf dem Markt befindliche, umweltfreundliche und sozialverträglich hergestellte Produkte/Materialien sowie Technologien und Herstellungsverfahren.

Energiesparen im Büroalltag

Durch eine Änderung des Nutzerverhaltens von Mitarbeiter:innen können erhebliche Energieeinsparungen erzielt werden, die sowohl der Verwaltung durch Kosteneinsparungen als auch dem Klima durch eine Reduktion der Treibhausgasemissionen zugutekommen.

Die Hansestadt Lüneburg schult ihre Beschäftigten in regelmäßigen Abständen zu energieeffizientem Verhalten am Arbeitsplatz (Lüften, Reduzierung der Beleuchtung, Stand-By-Vermeidung etc.) und zum Mobilitätsverhalten im Berufsverkehr (spritsparendes Fahren, Bildung von Fahrgemeinschaften, Nutzung von E-Bikes etc.).

Energiesparen im Büroalltag

Klimarelevanzprüfung bei Beschlüssen

Sustainable Development Goals (Ziele für eine nachhaltige Entwicklung)

Seit dem 01.11.2021 werden bei allen Beschlüssen die Klimaauswirkungen und die Auswirkungen auf die nachhaltige Entwicklung Lüneburgs berücksichtigt. Dabei werden zwei Ziele verfolgt: Es soll ein Bewusstsein für die Klimarelevanz des Verwaltungshandelns geschaffen werden und die durch das Verwaltungshandeln verursachtenCO2-Emissionen sollen gesenkt werden.

Das Bewertungsverfahren für die Hansestadt Lüneburg wurde von einer internen Arbeitsgruppe erarbeitet. Das Verfahren basiert auf dem Ansatz des Deutschen Städtetages, wurde aber hinsichtlich der Bewertung der Auswirkungen auf die nachhaltige Entwicklung Lüneburgs (Sustainable Development Goals SDG) angepasst.

Nachhaltigkeitsbericht

Sustainable Development Goals (Ziele für eine nachhaltige Entwicklung)

Mit Nachhaltigkeitsberichten können Kommunen ihre vielfältigen Aktivitäten für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung der Kommune insgesamt erfassen, bilanzieren, strukturieren und dokumentieren. Auf dieser Grundlage können sie gut weitere Schritte in die Wege leiten. In der Hansestadt reicht nachhaltiges Handeln von der Stadt- und Verkehrsplanung über den Versorgungsauftrag bis hin zur Bewusstseinsbildung.

Daher sind Politik und Verwaltung, Handel, Gewerbe, Bildungseinrichtungen und letztlich jede und jeder Einzelne aufgefordert, einen Beitrag zu leisten. Der erste Nachhaltigkeitsbericht der Hansestadt Lüneburg bietet einen Überblick zu den Themen, in denen die Verwaltung sowie einige kommunale Gesellschaften bereits aktiv sind, um eine nachhaltige Entwicklung in Lüneburg zu erreichen. Anhand der aktuellen Organisationsstruktur der Hansestadt wird dargestellt, welche Nachhaltigkeitsziele bereits bearbeitet werden. Teilweise sind dies Pflichtaufgaben des kommunalen Handelns.

Vielfach sind aber auch freiwillige Aufgaben zu stemmen, um die Nachhaltigkeitsziele im Sinne der Agenda 2030 zu erreichen.

Global Nachhaltige Kommune

GNKN-Teilnehmer:innen 2023

Die Hansestadt beteiligt sich am Projekt „Global Nachhaltige Kommune“ zusammen mit 11 anderen niedersächsischen Kommunen. Das Projekt wird von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) unterstützt und gefördert. Ziel ist es, die 17 Nachhaltigkeitsziele mit dem Verwaltungshandeln zu verknüpfen und zu ausgewählten Schwerpunkten ein erstes Handlungsprogramm für 2030 zu entwerfen. In mehreren Vernetzungstreffen tauschen die Kommunen ihre Aktivitäten aus, erhalten fachliches Input und profitieren von den gegenseitigen Erfahrungen. Das Projekt wird aktuell in der 3. Phase durchgeführt.

Die aufgeführten Maßnahmen, Aktivitäten und Projekte sind ausgewählte Beispiele und keine abschließende Darstellung.

Konzern der Hansestadt Lüneburg

Die städtischen Eigenbetriebe und Tochtergesellschaften der Hansestadt Lüneburg (Konzern Hansestadt Lüneburg) führen vielfältige Tätigkeiten und Projekte zum Klimaschutz und zur Klimaanapassung durch. Nachfolgend ist eine Auswahl der Maßnahmen, die besonders hervorzuheben sind dargestellt. Für weitergehende Informationen wird auf die Darstellungen in den jeweiligen Geschäftsberichten der Eigenbetriebe und Tochtergesellschaften verwiesen.

Abwasser, Grün & Lüneburger Service GmbH (AGL)

AGL Logo

Die Abwasser, Grün und Lüneburger Service GmbH (AGL) ist bereits seit Jahren im Bereich Energieeffizienz sehr aktiv und optimiert stetig ihren Anlagenbetrieb. Durch die Nutzung des im Abwasserreinigungsprozess der Großkläranlage anfallenden Klärgases im betriebseigenen Blockheizkraftwerk (BHKW) ist die AGL seit vielen Jahren energieautark und klimaneutral in der Bewirtschaftung der Anlagen. Durch die Kraftwärmekoppelung werden die Gebäude und Anlagen der Kläranlage beheizt und mit Strom versorgt. Seit vielen Jahren wird Überschussstrom in das Netz gespeist oder auch zu Mobilitätszwecken für die betriebseigene Zero-Emission-Fahrzeugflotte genutzt.

Die AGL wird den Klärschlamm zukünftig der thermischen Verwertung zuführen. Aktuell ist geplant, den Klärschlamm über eine emissionsfreie Transportlogistik (Zero Emission Transportlogistik) im Hamburger Hafen verwerten zu lassen. Hierzu werden beim Partner der AGL, der HAMBURG WASSER, bereits Planungen zur Modernisierung und Erweiterung der Monoverbrennungsanlage am Köhlbrandt (VERA) durchgeführt. Hier wird zukünftig auch die Rückgewinnung des lebenswichtigen Phosphors aus der Verbrennungsasche erfolgen.

AGL Fahrzeug
Kehrmaschine der AGL

Bis zum Jahr 2029 will die AGL 95% ihrer Fahrzeug- und Geräteflotte auf emissionsarme Antriebe umzustellen. Aktuell ist dies bereits bei 20% der Fahrzeugflotte passiert. Die AGL ist Partner des „Wasserstoffnetzwerkes Nordostniedersachsen“ (H2.N.O.N) und engagiert sich in der Akquisition von Investoren im Bereich der regionalen H2-Produktion, sowie bei Technologieförderungen. Im Rahmen einer ohnehin notwendigen Ersatzinvestition ist die Anschaffung von zwei neuen Großkehrmaschinen mit H2-Brennstoffzellenantrieb geplant. Darüber hinaus engagiert sich die AGL im Bereich des Ausbaus und Erhalts der biologischen Vielfalt. In Zusammenarbeit mit dem BUND und dem NABU unterstützt die AGL die Entsiegelung von Flächen und die Anlage und Gestaltung insektenfreundlicher Grünflächen, insbesondere für Bienen. Im Rahmen der Entstehung des Neubaugebietes „Am Wienebütteler Weg“ plant die AGL die Einführung eines modernen und nachhaltigen Regenwassermanagements. Konkret wird dort der Einbau von zusätzlichen Filtersystemen in den Straßeneinläufen geplant, um die Einleitung von Mikroschadstoffen zu verringern.

Gesundheitsholding Lüneburg

Gesundheistholding Lüneburg Logo

Bei der Gesundheitsholding Lüneburg werden ausschließlich E-Autos in der Kompaktklasse beschafft (Ausnahmen nur in zu begründenden Ausnahmefällen). Gleichzeitig wird die Infrastruktur für Lademöglichkeiten auf dem Gelände der Psychatrischen Klinik Lüneburg (PKL) ausgebaut. Seit 2021 ist mit Abschluss des Tarifvertrages die Möglichkeit eines Dienstrads auch für die Beschäftigten gegeben. Dies schafft für die Mitarbeitenden der Holding einen zusätzlichen Anreiz den Arbeitsweg mit dem Rad zu bestreiten. Die Gesundheitsholding gewährt den Mitarbeitenden Zuschüsse zum HVV-Jobticket. Um die Folgen der nicht immer optimalen ÖPNV-Anbindung zu reduzieren, fördert die Holding StadtRAD-Stationen. Darüber hinaus plant die PKL Patient*innen und Mitarbeitenden einen Shuttleservice zur Verfügung zu stellen.

Seit April 2021 ist die zentrale Dampferzeugung (Brennstoff Gas) auf eine dezentrale elektrobetriebene Dampferzeugung umgestellt worden. Im Rahmen der Neubaumaßnahmen auf dem Gelände der PKL und dem Gelände des städtischen Klinikums wird die Notstromversorgung vom Diesel zu Brennstoffzellen (Akku-Park) umgestellt.

In beiden Kliniken wurde ein Energiemanagementsystem gemäß DIN EN ISO 50001 eingeführt und zertifiziert. Zur Weiterentwicklung soll ein Energieaudit gemäß DIN EN 16247 implementiert werden, damit zukünftig weitere Einsparpotentiale identifiziert werden.

GfA Lüneburg gkAöR

Die GfA Lüneburg gemeinsame kommunale Anstalt des öffentlichen Rechts (GfA Lüneburg gkAöR) ist seit vielen Jahren im Bereich Energieeffizienz aktiv und optimiert stetig die Anlagenbetriebe. Durch die Verstromung des auf der Anlage anfallenden Deponiegases über ein Blockheizkraftwerk wird die Stromversorgung der betrieblichen Anlagen sichergestellt. Die überschüssige Wärme des BHKW wird darüber hinaus für die Beheizung und Warmwasserversorgung genutzt. Des Weiteren verfügt das Betriebsgelände über diverse Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Auf ca. 30.000 m² Dach- und Deponiefläche wurden PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von etwa 3,95 MWp installiert. Zusätzlich befindet sich eine Windenergieanlage auf dem Betriebsgelände, dessen jährliche Stromerzeugung ca. 900 MWh beträgt.

GfA Müllhalde
Gelände der GfA (Quelle: GfA)

Im Bereich Mobilität will die GfA zunehmend auf Müllfahrzeuge mit alternativen Antrieben und Kraftstoffen setzen. Aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit dieser Fahrzeuge setzt die GfA aktuell moderne Fahrzeuge der Schadstoffklasse 5 und 6 ein. Durch Ersatzinvestitionen wird der Fuhrpark regelmäßig erneuert.

Ein wichtiger Baustein im Geschäftsfeld der GfA ist die Kompostierung aus Grün- und Bioabfällen. Rund 20.000 Tonnen Grünabfälle werden jährlich verarbeitet. Nach abgeschlossener Kompostierung wird das fertige Material abgesiebt und als hochwertiger Kompost dem Markt wieder zugeführt. Ca. 15.000 Tonnen Bioabfälle aus der Biotonnensammlung durchlaufen jährlich einen Prozess im betriebseigenen Kompostwerk.

Lüneburger Wohnungsbau GmbH (LüWoBau)

Logo LüWoBau

Die LüWoBau ist Mitglied der bundesweiten „Initiative Wohnen.2050“. Dieser Zusammenschluss von Wohnungsunternehmen engagiert sich für eine Strategie hin zum klimaneutralen Gebäudebestand bis 2050. Um den Energieverbrauch der eigenen Gebäude zu verringern, hat die LüWoBau seit 2008 in die energetische Modernisierung investiert und damit seine CO2-Emissionen um 20 % reduziert. Zudem werden Fenster erneuert und Dächer saniert. Alte Heizthermen in den Wohnungen werden durch umweltfreundliche Brennwertthermen ersetzt. Bei Neubauvorhaben werden hohe energetische Standards wie z.B. KfW-Effizienzhäuser 55 und 40 angestrebt.

Drei Blockheizkraftwerke (BHKW) mit einer thermischen Leistung von insgesamt 232 kW und einer elektrischen Leistung von 124 kW versorgten 2020 insgesamt 17.172,51 m² in 326 Wohnungen sowie das neue LüWoBau-Verwaltungsgebäude mit Wärme und Warmwasser. Die BHKW produzierten 2020 mehr Strom, als tatsächlich in den Liegenschaften und dem eigenen Verwaltungsgebäude verbraucht wurde.

In einem Wohnhaus wurde 2018 das erste Mieterstrommodell realisiert. Seitddem werden 40 Mieter mit Strom aus der auf dem Dach installierten Photovoltaik-Anlage versorgt. Für den Allgemeinstrom (z.B. das Flurlicht) wird für alle Liegenschaften über einen Rahmenvertrag ausschließlich „Ökostrom“ genutzt.

LüWoBau Neubau
Neubau der LüWoBau im Stadtteil Mittelfeld (Quelle: LüWoBau)

Als Pilotprojekt wurde in einem Wohnquartier ein abschließbares Fahrradhaus errichtet, in welchem die Mieter das Fahrrad oder E-Bike barrierearm unterstellen und letztere ebenfalls kostenlos aufladen können.

Die LüWoBau setzt auf klimaschonende Mobilität durch die Umstellung der Fahrzeugflotte auf Hybrid- bzw. E-Fahrzeuge. Für die Kurzstrecken kommen E-Bikes bzw. E-Lastenräder für die Hausmeister zum Einsatz.

Derzeit stehen den Nutzern des Parkhauses am Klinikum sowie den Besuchern der LüWoBau jeweils vier Parkplätze mit E-Ladepunkten zur Verfügung, über die 2020 schon mehr als 17.200 kWh Strom für E-Mobilität bereitgestellt wurden. Wer das Unternehmen mit seinem E-Bike besucht, kann seinen Fahrrad-Akku an einem der zwei Ladeboxen vor dem Verwaltungsgebäude kostenlos laden.

Insgesamt belaufen sich die bisherigen Investitionen in den Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Mobilität bis Ende 2020 auf rund 98.000 €.

Luna Lüneburg GmbH

LUNA Logo

Aufgabe der Luna Lüneburg GmbH ist die Pacht, der Betrieb und die Verwaltung von Straßenbeleuchtungsanlagen im Stadtgebiet Lüneburg und die Lieferung von Licht sowie alle damit zusammenhängenden Dienstleistungen. Seit Beginn des Betriebsführungsvertrages der Straßenbeleuchtung in der Hansestadt im Jahr 2009 wurden bereits über 39 % Energie eingespart, obwohl inzwischen etwas über 1.000 Leuchten neu dazu errichtet wurden. Das Ziel der Energieeinsparung bis 2029 lag ursprünglich bei 32,5 %. Obwohl dieses Ziel bereits erreicht wurde, werden fortlaufend alte Leuchten im Rahmen des Unterhaltungsplanes auch mit der Maßgabe der Energieersparnis erneuert, um die Quote der Energieersparnis weiter anzuheben.

Durch regelmäße Analysen des städtischen Beleuchtungssystems werden Areale und Straßenzüge ermittelt, in denen Leuchten sanierungswürdig sind. Bei der Planung der neuen oder zu ersetzenden Beleuchtung von Wegen und Plätzen werden über die Vorgaben des Beleuchtungsvertrages hinaus die Empfehlungen des BUND zum Insektenschutz und zur Falterfreundlichkeit beachtet.

Die Luna hat am ZOB ein Beleuchtungskonzept für Sonderleuchten aufgestellt. Die Lichtbänder an den Dächern des Busbahnhofes werden auf neue LED-Technik saniert. Die nach oben strahlenden Leuchten werden außer Betrieb genommen. Durch diese Maßnahme werden rd. 70 % Energie eingespart.

Schulbiologiezentrum (SCHUBZ)

SCHUBZ Logo

Das Umweltbildungszentrum SCHUBZ in der Trägerschaft von Stadt und Landkreis Lüneburg bietet vielfältige Angebote der Umweltbildung und der Bildung für nachhaltige Entwicklung zu allen relevanten Schlüsselthemen wie Konsum, Biodiversität, Energie- und Klimaschutz, Land- und Forstwirtschaft, soziales Miteinander, digitale Medien und Partizipation an. Jährlich erwerben in 800 Bildungsprojekten rund 15.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene über das SCHUBZ interdisziplinäre Kompetenzen, um die eigene Zukunft verantwortungsvoll gestalten zu können. Als außerschulischer Lernort ist das SCHUBZ Dienstleister, der flexibel zielgruppengerechte Angebote für die Metropolregion Hamburg durchführt. Als Bildungskompetenzzentrum qualifiziert es jedes Jahr rund 3.000 Multiplikatoren auch überregional und befähigt diese in pädagogischen Fragestellungen einer Bildung für nachhaltigen Entwicklung. Das SCHUBZ wirkt überregional auch als Innovationszentrum für neue Methoden einer Bildung für nachhaltigen Entwicklung bei der Entwicklung und Durchführung landesweiter Bildungs- und Qualifizierungsoffensiven. Seit 2017 wird der Arche-Park Lüneburg als Lern- und Erlebnisort für alte Haustierrassen und Gemüsesorten vom SCHUBZ betrieben, um Ansätze alternativer erlebbar zu machen.

Die aufgeführten Maßnahmen, Aktivitäten und Projekte sind ausgewählte Beispiele und keine abschließende Darstellung.